Folge 164: Roberto Carlos und der unmögliche Freistoß

Eine Szene wie der Nobelpreis in Physik: 35 Meter Torentfernung, 16 Meter Anlauf und eine Flugbahn, als hätte einer mit dem Vorschlaghammer auf das Raum-Zeit-Gefüge gehauen. Frankreich gegen Brasilien am 3. Juni 1997. Roberto Carlos, die kleinste Krafteinheit im Fußball, sorgt für das größte physikalische Phänomen. Torwart Fabien Barthez, die Mauer, der Balljunge, die Kommentatoren, das gesamte Stadion – ein Schuss, ein Zischen. Ist da eben der Blitz eingeschlagen? Taktik-Nerds kurz weghören, die Forschung hat den Fußball endlich mal mit Sinn zur Wissenschaft gemacht: Außenrist, die Distanz zum Tor und der sogenannte Magnus-Effekt waren für die geniale Gravitation verantwortlich. Regisseur Christopher Nolan war bei „Außenrist“ schon raus und hat stattdessen Interstellar verfilmt. Ist weniger kompliziert. Hans Zimmer spielt die Orgel und Olli macht Nachholspiel zu „die Physiker“ als Podcast. Eine Komödie der Unwissenheit, aber auch eine faszinierende Entdeckungsreise. Der Ball ist ja im Tor gelandet, sonst wäre er tatsächlich wieder zurückgeflogen und womöglich in ganz andere Sphären verschwunden. Dann hätte zumindest George Clooney ein Spielzeug. Laut Mario ist der nämlich immer noch im Weltraum verloren. Also Hefte raus und mitschreiben, unsere Erfolgsformel lautet heute: Kraft + Masse + Beschleunigung = Nachholspiel!