Folge 134: Drama Dahoam: „…and now goal!“ (Gast: Uli Köhler)

Liebe Fans des FC Bayern, wenn ihr es über den Titel hinaus geschafft habt, könnt ihr stolz auf euch sein. Jetzt nur noch auf Play drücken und zurückreisen zum 19. Mai 2012. Mario hatte Angst vor dem Thema und am Ende hat er die Folge sogar vorbereitet – ohne sich die Bilder jemals nochmal anschauen zu müssen. Selbst Reporter-Legende Uli Köhler spürt das bayerische Brandmark bis heute. Er kann erzählen wie kein anderer und ist wie das beiliegende Making of zum schlimmsten aller Horrorfilme. Drogba und der Kopfball, Schweini und der Pfosten, Hoeneß und die Umarmung seiner Frau. Es tut immer noch weh. Nachholspiel reißt die alten Wunden wieder auf, die Erwartungen, die bittere Enttäuschung, die Stille in der Arena, die sich wegduckenden Elfmeterschützen. Jeder hat seine persönliche Erinnerung an das Champions-League-Finale. Schweinsteiger Tags darauf einsam an der Isar. Schweinsteiger auf Marios Nachttisch. Wie sitzt es sich im Stadion neben der Frau von Marcel Reif? Die vergebliche Suche nach Bier in einer verlassenen Stadt. Eine U-Bahn voller Zombies und wieso sind in der Sky-Redaktion eigentlich die Tische angeschraubt? Wir verraten es dir. Das Drama Dahoam, 10 Jahre später. Trau dich!

Folge 133: AGUEROOOO (Gast: Martin Tyler)

Legendäre Momente brauchen nicht viele Worte. “Manchester City are still alive here. Balotelli…“. Ein Tor, ein Name, ein Live-Kommentar: “AGUEROOOO!” Vor zehn Jahren hat Man-City-Angreifer Sergio Aguero in der Nachspielzeit ein Herzschlagfinale um die englische Meisterschaft entschieden. Unser lieber Freund Martin Tyler saß auf der Kommentatoren-Tribüne und wusste damals schon: “I swear you’ll never see anything like this ever again.” Das Spiel ist in die Geschichte eingegangen, Martins Worte sind inzwischen als Tattoo auf Fan-Körpern verewigt. Nachholspiel hat Gänsehaut. “So watch it. Drink it in!”

Folge 116: Ballon d’Oh! Per Wahl-O-Mat zum „Weltfußballer“ (Gast: Karlheinz Wild)

Das Fachmagazin „France Football“ sucht seit 1956 den besten Fußballer der Welt. Die prestigeträchtigste Auszeichnung wird von einer Journalisten-Jury vergeben, bestehend aus je einem Vertreter aus den 53 Mitgliedsverbänden der UEFA sowie 53 Juroren derjenigen außereuropäischen Verbände, die an mindestens… und so weiter. Fußball, ein einfaches Spiel kann auch so kompliziert sein. Dabei ist es beim Ballon d’Or doch ganz einfach: Ronaldo, Messi, Messi, Messi, Messi, dann wieder Ronaldo, Ronaldo, warum nicht mal wieder Messi und 2018 auf einmal Luka Modric. Ist der Kroate ein Fehler im System oder Beleg für keine willkürliche Wahl? Robert Lewandowski lächelt höflich und schweigt. Wie repräsentativ ist der Preis, der von Fachleuten, aber auch von vielen Fanboys entschieden wird? Und was haben all die anderen Awards für einen Wert und ist Lothar Matthäus gar nicht der letzte seiner Art? Nachholspiel ‚Lost in Titellation‘. Kicker-Koryphäe „Carlo“ Wild stimmt für Deutschland seit Jahren beim Ballon d’Or ab und hat den Überblick. Ein Plädoyer für Lewy, ein Rüffel für Mbappé und ein Wunsch für Haaland. Selten waren wir am Ende so wunschlos glücklich.

Folge 115: Alle kennen Pelé, aber keiner „Pepi“

Josef Bican ist der erfolgreichste Torschütze der Fußball-Geschichte. Der geborene Österreicher und spätere Nationalspieler der Tschechoslowakei erzielte zwischen 1931-1955 sage und schreibe 805 Tore. Einer der barfuß anfing, um in goldenen Schuhen in die Geschichte einzugehen. Trotzdem ist er für die Neuzeit ein Phantom. Kein Best of bei YouTube, keine Legendenbildung in der Dauerschleife, einfach „Pepi“. Nachholspiel beleuchtet den Mr. X des Weltfussballs und gerät nicht nur wegen seiner sportlichen Leistungen ins Schwärmen.

Folge 108: Alfredo Di Stéfano – Godfather of Real Madrid

…kleiner hatten wir es nicht. Ist es doch kaum möglich, diesem Namen in wenigen Zeilen gerecht zu werden. Denkt an alle Fußball-Legenden bei Nachholspiel und dann setzt ihr auf das ohnehin schon eindrucksvolle Denkmal noch eine Krone. Alfredo Di Stéfano – König der Königlichen. Mensch und Mythos, Fußballer und Futurist. Der “blonde Pfeil” sprengte die fußballerische Biederkeit der 50er und schwebte über dem Spiel, erst im blauen, dann im weißen Ballett, und das ohne jemals abzuheben. 216 Tore in 282 Partien, fünfmal in Folge Europapokal-Sieger mit Real. Übersetzt: er war der sauschnelle Zidane mit noch mehr Torgefahr. Raúl, Ramos und Ronaldo würden ihn noch heute ohne mit der Wimper zu zucken jeden Elfmeter schießen lassen. Darüber allein hätten wir schon drei Stunden reden können, aber das war noch nicht alles in seiner Karriere. Der gebürtige Argentinier wäre eigentlich beim FC Barcelona gelandet, damals gab es aber noch keinen Max Bielefeld und vor allem keinen gewieften Anwalt mit Schwerpunkt Transferrecht. Der beste Fußballer der Welt hat für drei Nationen gespielt, aber nie bei einer Weltmeisterschaft. Di Stéfano wurde in Venezuela entführt, zockte mit seinen Entführern aber Karten und kurz nach seiner Freilassung wieder Fußball. Jaja, kein Spieler ist größer als der Verein. Korrigiere: Alfredo Di Stéfano ist der Verein! Das Nachholspiel-Postfach war voll mit seinem Namen, nun haben wir endlich geliefert und das hat sich sowas von gelohnt.

Folge 98: Marcelo Bielsa – “Der beste Trainer der Welt”?!

An Weihnachten schaut er 14 Stunden lang Fußball, hat 40 Fußballzeitschriften aus aller Welt abonniert und analysiert seine Gegner bis auf die Unterhose. Die argentinische Stadt Rosario hat der Welt einen Floh und einen Freak geschenkt. Der verrückte Fußball-Professor Marcelo Bielsa wird sogar von Taktik-Guru Pep Guardiola vergöttert – allein schon deswegen gehört er ins Nachholspiel-Legenden-Regal. Aber es kommt noch besser. Bielsa führte Leeds United nach 16 Jahren zurück in die Premier League – nicht auf der Trainerbank, sondern auf einem Eimer sitzend. Er verlost üppige Geschenke an Klub-Mitarbeiter:innen und lässt seine Mannschaft Müll sammeln. Weniger überraschend ist beim Argentinier der Kleidungsstil: den Trainingsanzug zieht er nur im Schlaf aus, wenn überhaupt. Mit der Presse spielt er in Interviews stille Post und mit seinen Spielern im Training „Murderball” – kein Aus, kein Abseits, keine Unterbrechung. Dieser Mann ist wie seine Taktik nur schwer zu entschlüsseln. Manchmal nahbar, manchmal unnahbar. Nachholspiel reibt sich die Hände. Eine Hommage.

Folge 96: EM 2004 – „Rehakles” besteigt den Fußball-Olymp

Zeus lässt Donner und Blitz sprechen, Poseidon ist Herr der Meere und „Rehakles” Gott der Busfahrer. Ein Tor schießen und den Mannschaftsbus vorm eigenen Tor parken. 1:0 gegen Frankreich, 1:0 gegen Tschechien, 1:0 gegen Portugal. Hellas! Dellas! Charisteas! Griechenlands Gewinn der Europameisterschaft war wie auf Diät beim Griechen sitzen – unmöglich. Otto Rehhagel ließ sich von seinem Assistenten Ioannis Topalidis nicht nur die Speisekarte übersetzen. Mit Händen und Füßen wurde die Taktik getanzt und zum Titel gecoacht. „Die Griechen haben die Demokratie erfunden. Ich habe die demokratische Diktatur eingeführt.” Nachholspiel spielt Aristoteles und philosophiert über dynamische Destruktivität, Torhüter ohne Handschuhe und 1-Euro-Partys in Niedersachsen.

Folge 84: Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus (Gast: Sascha Bacinski)

Das Prozedere ist wie vor jedem Heimspiel: Erst Teamhotel, dann Abfahrt zum Stadion. Die Mannschaft sitzt fokussiert im Bus, vielleicht läuft im Kopf schon die Champions-League-Hymne. Monaco wartet im Signal-Iduna-Park. Plötzlich ein lauter Knall. Alles ist jetzt anders. Borussia Dortmund erlebt am 11. April 2017 das schlimmste Ereignis der Vereinsgeschichte. Der börsennotierte Klub wird Opfer eines Bombenanschlags. Das Motiv des Einzeltäters ist Habgier. Wie durch ein Wunder erleiden nur Marc Bartra und ein Polizist schwere Verletzungen. Die Verantwortlichen entscheiden trotzdem, das Spiel am nächsten Tag auszutragen. Ein Fehler und ein Folgeschaden für die ohnehin traumatisierte Mannschaft. Nachholspiel spricht mit Sky-Reporter Sascha Bacinski über die psychologische Aufarbeitung, den anschließenden Prozess und über einen Bruch beim BVB, der bis heute noch Fragen aufwirft.

Folge 66: Ein Auto für Mama oder: Weltpokal, du verrückte Wundertüte

Sammy Kuffour hatte immer ein Herz für seine Erziehungsberechtigten. Oliver Kahn wollte er im Strafraum Mund-zu-Mund wiederbeleben, der Mutter in Ghana schickte er nach dem Weltpokalsieg seinen Hauptgewinn. From Japan with love – nichts ist unmöglich, Toyota! Tokio, November 2001, der FC Bayern lost in Translation. Jetlag, der Spielplan wie eine nicht erreichbare Schlummertaste und der südamerikanische Gegner gefühlt auf 18 Dosen Energydrink. Lange spielte im Weltpokal der Champions-League-Sieger gegen einen dieser Klubs, bei dem Maradona oder Pele mal gespielt hat. Inzwischen denkt die FIFA auch hier XXL. Klub-WM, Yeah! Endlich noch mehr Fußball und das mitten in der Saison. Nachholspiel checkt die eigene Pokalvitrine. Leider leer, nach wie vor.

Folge 62: Johan Cruyff – Tiki-Taka komt uit Holland! (Gast: Erik Meijer)

Jeder Spieler kann jede Position spielen. Permanente Bewegung, passen, pressen, passen – atemberaubend, Voetbal total! Und das mit 80 Zigaretten am Tag. Johan Cruyff war Kettenraucher und Kettenbrecher: ein 4-3-3-System einfach in ein 1-3-1-4-1 gewuselt. Geheimzahlen des Genies. Viele versuchen bis heute, den Code zu knacken. Er hat das Spiel revolutioniert, als Spieler, später als Trainer. König Johan sitzt auf Peps Schultern, steht auf Frenkie de Jongs rechtem Fuß und schlummert im Herzen einer ganzen Nation. Am 28. Oktober 1973 bestritt Cruyff sein erstes Spiel für den FC Barcelona. Vier Jahre zuvor erblickte Sky-Experte Erik Meijer mit einer Taktiktafel um den Hals das Licht der Welt. Hup Holland Hup!