Folge 50: Sepp Maier – Ein Leben für die Lacher

Er ist immer noch witziger als Dieter Nuhr und machte lange vor Mario Barth die Stadien voll. Sepp Maier war der Comedian des deutschen Fußballs und nebenbei ein Weltklasse-Torhüter. Er flog Enten hinterher, entführte GSG9-Beamte und katapultierte sich mit dem Tiroler Schnupfhammer Tabak in die Nase. Er hat den Titan geschmiedet und beim FC Bayern bis heute seine Handschrift hinterlassen, obwohl er dort nie einen Vertrag unterschrieben hat. Nach legendären 442 Spielen am Stück wurde seine Karriere am 14. Juli 1979 durch einen Autounfall abrupt beendet. Passend zum Jubiläum spricht Nachholspiel über einen ganz Großen.

Video: Sepp Maier und sein Tiroler Schnupfhammer

Video: Kurzes Porträt der ZDF-Sportreportage über Sepp Maier

Video: Krach mit Klinsi — Sepp Maiers Ende beim DFB-Team

Video: „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ zum 75. Geburtstag

Folge 49: Zinedine Zidane – Schluss nach Kopfnuss

WM-Finale 2006, 110. Minute…Boom! Blackout! Der volltätowierte Strafraum-Türsteher geht zu Boden. Marco Materazzi, Italiens Antwort auf Vinnie Jones, ausgeknockt vom zarten Ballstreichler Zizou. „Dumm, dumm, dumm“, „der blaue Engel hat sich in einen Teufel verwandelt“, titelt Frankreichs Presse. Die kopflose Zerstörung des eigenen sportlichen Denkmals erscheint im Nachhinein aber wie ein kontroverses Kunstwerk. Vielleicht weil es ein menschlicher Akt war? Entscheidet selbst. SOKO Nachholspiel rollt den Fall wieder auf.

Folge 48: Effenberg – „Futschfinger“ der Nation

Der hat doch nicht…? Doch hat er! 27. Juni 1994, Stefan Effenberg zeigt deutschen Fans den Mittelfinger. Die verheißungsvolle Karriere im DFB-Dress von jetzt auf gleich futsch. Brüderlich mit Herz und „Hand“? Fußballerisch fehlinterpretiert. Der Skandal der WM in den USA. Zumindest bis zum peinlichen Aus gegen Bulgarien. „Lächerlich“ kommentierte der Übeltäter selbst und blieb einfach stur am Hotelpool sitzen. Später sollte Effenberg mit dem FC Bayern Europa erobern, über seine obszöne Geste spricht der Mann der klaren Worte bis heute nur ungern. Wir nicht, Freunde der Sonne – Nachholspiel legt den Finger in die Wunde.

Folge 47: EM 1992 – ein Big Mac-Menü mit Pokal, bitte!

Europameisterschaft im Ikea-Land. Schrankwand Peter Schmeichel und die wilden Wikinger aus Dänemark holen sich am 26. Juni den EM-Titel in Badelatschen – als Nachrücker! Mal eben so die Fußball-Elite vorgeführt während nebenbei Minigolf gespielt, Fast Food eingeatmet und regelmäßig an der Hotelbar einen in die dänische Krone gestellt wurde. Ein Wunder? Nein! Ein Arroganz-Anfall von Frankreich, Titelverteidiger Niederlande und Weltmeister Deutschland. Besser mal die Klappe gehalten. Danish Dynamite und die kurze Zündschnur im Spielertunnel – Nachholspiel holt das Feuerzeug raus.

Folge 46: Das Jahrhundertspiel (Gäste: Oliver Wurm und Lucas Vogelsang)

Brütende Hitze, kaum Luft, gigantischer Kampf – 120 Minuten. Über 100.000 Zuschauer im Stadion, Millionen Deutsche mitten in der Nacht vor den Fernsehgeräten – 120 Minuten. Ein erst genervter, dann müder Radio-Kommentator Kurt Brumme, 120 Minuten. Müller, Seeler, Boninsegna, Rivera – Legenden, ein Leben lang. Deutschland gegen Italien, der 17. Juni 1970, WM-Halbfinale in Mexiko-Stadt. Ein Mythos, ein Fußballspiel wie ein Geschichtsbuch, nicht wahr, Oliver Wurm? Der Journalist und Verleger stellt uns sein neustes Werk vor. Nachholspiel heizt das Aztekenstadion nochmal auf und ja, Nachbarsjunge Lucas Vogelsang linst auch wieder über den Gartenzaun.

Folge 45: „Husch, husch, husch…“ – Rassismus im Fußball

Am 12. Juni 1976 schrieb Ibrahim Sunday aus Ghana als erster Afrikaner der Bundesliga Geschichte. Er hatte es nicht leicht, Fußball-Deutschland war noch nicht so weit. Nationalspieler hießen lange Franz, Gerd oder Manfred. Weißes Trikot, weiße Hautfarbe. Erwin Kostedde, Deutscher, wurde als erster dunkelhäutiger DFB-Star „brauner Bomber“ genannt. Jimmy Hartwig, ebenfalls mit dem Adler auf der Brust, als „Negerschwein“ beleidigt. Über den in Bonn geborenen Anthony Baffoe ist man 1989 im Sportstudio erstaunt, wie gut er doch Deutsch spricht. Traurig, aber wahr. Asamoah, Boateng, Sané – Rassismus ist immer da gewesen, war nie weg. Nachholspiel will nichts verschweigen und legt den Finger in die Wunde.

Folge 44: „Vizekusen“ – Geburtsstunde des ewigen Zweiten (Gast: Torben Hoffmann)

Unterhaching, dieses Fußball-Dorf bei München. 20.05.2000, letzter Spieltag. Bayer Leverkusen hat eine Hand an der Schale und Christoph Daum eine an seiner Hoeneß-Voodoo-Puppe. In den Trinkflaschen prickelt der Sieger-Sekt, während das ganze Team im Kopf schon mal „We are the Champions“ summt. Und dann kommt Ballack. Eigentor! Der FC Bayern ist doch wieder Meister. Ex-Profi Torben Hoffmann legt sich auf die Nachholspiel-Couch und reist mit uns zurück in das Dorf des Grauens. Und ihr glaubt nicht, wer ihm in der schwersten Stunde seiner Karriere ganz nah war!? Dreimal dürft ihr raten…

Folge 43: CL-Finale 1999 – Die Mutter aller Niederlagen (Gast: Lucas Vogesang, feat. Martin Tyler & Geoff Shreeves)

Beckhams rechter Fuß gegen Bayerns Defensive, Scholl gegen Matthäus, Basler gegen die Hotelbar – Barcelona ’99 ist ein Käfig voller Helden. „Die eine Aktion noch“, soll Schiri Collina vor der ersten Ecke in der Nachspielzeit gesagt haben. Von wegen! Wenige Sekunden später tanzte Man United durchs Camp Nou, während Boris Becker und Franz Beckenbauer mit dem Stadionfahrstuhl im Keller des Grauens landeten. Nachholspiel hat kein Herz für zerbrochene Träume, dafür ein Telefonbuch voller Zeitzeugen und die MML-Edelfeder Lucas Vogelsang mit tröstenden Worten.

Folge 42: Abstiegsdrama 1999 – Radio „Gaga“ (Gäste: Günther Koch und Marcus Fahn)

„Tooor, Tooor für Rostock!… Tooor in Nürnberg, ich pack das nicht, ich halte das nicht mehr aus…Vorsicht, spielende Kinder auf der Autobahn….Fjörtoft ist im Strafraum, 5:1, damit ist Nürnberg wieder in der 2. Liga…Hallo hier ist Nürnberg, wir melden uns vom Abgrund“. Die Hörfunk-Konferenz am 29. Mai, legendärer Soundtrack zum nervenaufreibendsten 34. Spieltag der Bundesliga-Geschichte. Nachholspiel kehrt mit Reporter-Legende Günther Koch zurück an den Abgrund und erfährt von Morningshow-Moderator Marcus Fahn, wie sich ein Albtraum nach dem Aufwachen anfühlt.

Folge 41: CL-Finale 2005 – Das Wunder von Istanbul (feat. Jamie Carragher & Martin Tyler)

Keiner fasst den Pokal an! Wurde das spektakulärste Endspiel der Champions-League-Geschichte tatsächlich aufgrund eines Aberglaubens entschieden? Oder war es Didi Hamann mit seiner „Weißbier-Ruhe“? Mancher glaubt, der Fußballgott persönlich habe die Hüften von „Dancing Dudek“ bewegt! Am 25. Mai 2005 waren auf jeden Fall höhere Mächte im Spiel, als Liverpool gegen Milan zur Pause mit 0:3 zurücklag und noch das Unmögliche schaffte. Reds-Legende Jamie Carragher nimmt uns mit in die Kabine und erklärt das Wunder, das unser Freund Martin Tyler damals wohl als einziger früh kommen sah.