Folge 166: Tomislav Piplica und das Eigentor des Jahrhunderts (Gast: Torsten Mattuschka)

Torhüter gewinnen Meisterschaften oder den Raab der Woche. Torhüter fahren zu Weltmeisterschaften oder sie bleiben wegen ihrer Frisur zu Hause. Torhüter verehren den „Titan“ Oliver Kahn oder sie halten seine Elfmeter. Die Karriere von Tomislav Piplica war nicht normal. „Pipi“ ist bei Energie Cottbus eine Legende und in der Hall of Fail ein zeitloses Unikat. Hätte er am 6. April 2002 nur seine Arme benutzt, doch es wurde Hals über Kopf. Er war nie der Größte, in Sachen Selbstironie aber ein ganz Großer. Energie Cottbus spielte als multikulturelle Außenseiter-Truppe zweimal für jeweils drei Jahre in der Bundesliga. Ohne Piplica wäre es weniger gewesen. Keiner war ehrgeiziger, keiner war dickköpfiger, keiner hatte zwei Autogrammkarten in einer Saison. Piplica, deine Frise war weltmeisterlich. Der gebürtige Cottbuser und ehemalige Teamkollege Torsten Mattuschka setzte im Training gegen den positiv Wahnsinnigen mal zum Lupfer an. Würde er heute auch nicht mehr machen. Und ihr sicherlich auch nicht, wenn ihr die Anekdote dazu gehört habt. Nachholspiel mit einer Folge wie eine Bogenlampe. Erwartbar und doch unberechenbar. Auch wir lassen die Arme weg, weil wir uns vor lauter Lachen mehr den Bauch als den Ball halten müssen.