Folge 140: Das aktuelle Sportstudio – drei unten, drei oben (Gast: Jochen Breyer)

Du kannst Weltmeister*in werden oder x-mal die Champions League gewinnen – sechs Treffer an der legendären Torwand sind bis heute unerreicht. In der zerstückelten Pay-TV-Welt des Fußballs hat das Sportstudio im ZDF noch einen exklusiven Wiedererkennungswert – auch wenn Mario Basler ihn einst fast zu Kleinholz geschossen hätte. Die Sendung hat Fernsehgeschichte geschrieben, weil sie wie das Leben ist: live und unvorhersehbar.
Beim Streit zwischen Christoph Daum und Uli Hoeneß hat irgendwann jedes Wohnzimmer mitgegrölt, der Affe und die Perücke sind ein zeitloser Lachkrampf und der schweigende Boxer vielleicht das Lehrstück der souveränen „Interviewführung“.
Große Momente moderiert von großen Namen: Harry Valérien, Dieter Kürten, Günther Jauch, Michael Steinbrecher. Dessen Nachfolger Jochen Breyer saß als Kind im Pyjama und mit Sandwiches jeden Samstag staunend vor dem Fernseher. Als 30-Jähriger stand er in der WG-Küche, als der Anruf kam, ob er die bekannteste deutsche Sportsendung moderieren möchte. Da musste er sich kurz setzen. Vom Kinderzimmer in die Königsklasse. Der Sandwichmaker begleitet ihn bildlich gesprochen bis heute, kann es für seine Interviewgäste im Gespräch doch teils sehr heiß und eng werden. Breyer geht dahin, wo es wehtut und verkörpert den investigativen, sportpolitischen und sozialkritischen Wert des aktuellen Sportstudios. Er hat auch schon einen folgenschweren Fehler gemacht, Stichwort Hopp. Aber auch das ist live, alles echt und Mensch ist eben immer noch Mensch – das Erfolgsrezept geht in die 60. Saison.
Freunde, wir sind endlich zurück aus der Sommerpause, mit Emails von Günther Jauch, einem frustrierten Stefan Raab und dem Rollentausch der Woche: Jochen Breyer im Nachholspiel-Kreuzverhör.